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Bis 1850 war der eurpäische Grauwolf in Deutschland weit verbreitet. Durch intensive Jagd mit teilweise grausamen Methoden wurde er bis 1900 jedoch so gut wie ausgerottet. Neben der Treibjagd wurden auch sogenannte Wolfsgruben und Wolfsangeln eingesetzt. Besonders letztere sorgten für einen qualvollen Tod der Tiere. Die Angeln waren mit Widerhaken versehen, wurden mit Ködern wie Fleisch bestückt und so hoch gehängt, dass der Wolf springen und schnappen musste, um an den Köder zu kommen. Dabei blieben die Tiere hängen und verendeten. Fast einhundert Jahre lang gab es kein Wolfsrudel mehr auf deutschem Gebiet. Der letzte freilebende Wolf wurde am 27. Februar 1904 in der Lausitz erschossen. Er trug den Namen "Tiger" von Sabrodt" und hat traurige Bekanntheit erlangt. Nach ihm kehrten erst nach dem zweiten Weltkrieg wieder Wölfe vereinzelt auf deutsches Gebiet zurück. Viele von ihnen wurden jedoch bis zur Wiedervereinigung gefangen oder getötet. In der DDR gab es kein Schutzgesetz, das den Abschuss von Wölfen verbot. So wurden bis 1990 mindestens 28 lebende Wölfe geschossen. Erst nach der Wiedervereinigung wurde der Wolf im gesamten deutschen Bundesgebiet unter Schutz gestellt und somit die Grundlage für eine erfolgreiche natürliche Wiederansiedlung gelegt.
Rückkehr auf deutsches Gebiet
Es dauerte noch weitere zehn Jahre, bis 2000 nach 150 Jahren wieder wilde Wolfswelpen auf deutschen Gebiet geboren werden konnten. Von Polen war ein Wolfspaar in die Oberlausitz an der ostdeutschen Grenze eingewandert. Auf einem Truppenübungsplatz in der Muskauer Heide wurden vier Welpen aufgezogen. 2005 hört dieses Ursprungsrudel nach genetischen Untersuchungen auf zu existieren - die Nachkommen des Wolfspaares aus den vorangegangenen Jahren aber bilden zwei neue Rudel bei Nochten und Neustadt. In beiden Rudeln kommen 2005 je fünf Welpen zur Welt. Drei Jahre später gibt es bereits fünf Rudel und ein welpenloses Wolfspaar in der Lausitz. Die Population in der Lausitz wächst immer weiter, 2009 entsteht das erste Rudel außerhalb der Lausitz auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow in Sachsen Anhalt. Seitdem breitet sich der Wolf weiter in Richtung Westen aus. 2012 konnte das erste Rudel in Niedersachsen nachgewiesen werden. Auch in Schleswig-Holstein und Hessen sollen vereinzelt Wölfe gesichtet worden sein. Einen aktuellen Überblick über die Verbreitung bietet die Wolfsregion Lausitz auf ihrer Internetseite.Wolfsforschung
Sei 2001 gibt es in der Lausitz das Wildbiologische Büro LUPUS, das Daten über die Wölfe erfasst, Monitoring durchführt und Wolfshinweisen nachgeht. Die beiden Mitarbeiterinnen werden bei ihrer Arbeit von zahlreichen freiwilligen Helfern unterstützt. Somit kann flächendeckendes Monitoring gewährleistet werden. Zum Monitoring der Wölfe gehört das Sammeln und Auswerten von Daten über Spuren, Markierungen, Wolfsrissen (d.h. Jagdbeute), Sichtungen und Fotoaufnahmen. Durch die gesammelten Daten können Erkenntnisse über die Ernährung der Wölfe, über ihre Zahl und ihre Verbreitung gewonnen werden. So ergab eine Nahrungsanalyse, dass sich die Wölfe in der Lausitz zu über 50 Prozent von Rehen ernähren. Haustiere wie Schafe oder Rinder machen lediglich einen Anteil von unter einem Prozent der Beute aus. Einen wichtigen Bestandteil der Forschung stellen auch genetische Untersuchungen da. Sie geben Auskunft über die Herkunft der Wölfe sowie ihre Verwandtschaftsverhältnisse. Über die genetischen Analysen kann auch die Reinrassigkeit der Tiere nachgewiesen werden, die immer wieder von Kritikern angezweifelt wurde.![](./Bilder/angry.png)